Reboarding

Zurück ins Büro: REBOARDING

Politische Lockerungen und Ende der Home Office Pflicht: Für viele Menschen bedeutet das die Rückkehr ins Büro (genannt „Reboarding“). Ob von „dürfen“ oder „müssen“ die Rede ist, ist Ansichtssache. Fest steht, dass eine neue Ära beginnt, die zunächst viele Fragen aufwirft: Was ist das neue „Normal“? Wie jonglieren wir „Home Office“ und Bürotage? Präsenz, virtuell oder hybrid?
Die Rückkehr zur neuen Normalität stellt eine Zäsur dar und sollte deshalb unbedingt ernstgenommen werden. Wir sehen im Reboarding eine einmalige Chance, Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz neu zu gestalten, die Zusammenarbeit im Team zu stärken, Mitarbeitende zu motivieren und sich nachhaltig als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Damit ergeben sich für uns drei große Themenfelder:

1. Die Rückkehr ins Büro

Die einen können es kaum erwarten, endlich wieder am Arbeitsplatz zu sein, die anderen weigern sich, das Home Office zu verlassen. Eine große Herausforderung für Arbeitgeber und deren Führungskräfte ist deshalb, die Rückkehr in den Büroalltag attraktiv zu gestalten. Wie auch immer dieser künftig aussehen mag. Hierfür braucht es Konzepte und abgestimmte Vorgehensweisen.  

Hilfreich sind aus unserer Sicht Stimmungs- und Meinungsumfragen, um einen Überblick zu erhalten, wie die Mitarbeitenden generell zur Rückkehroption stehen. Darauf aufbauend braucht es einheitliche Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Reboarding unternehmensweit stattfinden soll. Müssen bzw. sollen alle Mitarbeitenden zurückkommen? Und wann? Welche Maßnahmen werden in Bezug auf den Infektionsschutz getroffen (z.B. Schnelltests, Masken)?  

Dies ist eine großartige Gelegenheit, um Teamentwicklung zu betreiben. Wer mit gruppendynamischen Konzepten vertraut ist, weiß, dass Teams nach der Zeit der sozialen Distanz in einen neuen Zyklus starten und sich neu formieren. Hier istFührungsarbeit gefragt oder auch die Begleitung durch einen Teamcoach sinnvoll.

2. Die Aufarbeitung der Zeit im Home Office

Zwei Jahre Pandemie und gegebenenfalls zwei Jahre im Home Office gehen an niemandem spurlos vorüber. Menschen haben Erfahrungen gemacht, sich entwickelt, neue Routinen gefunden, Freude und Trauer erlebt. Kurzum: Sie haben sich verändert. Dies gilt es zu bedenken, wenn Mitarbeitende zurück an den Arbeitsplatz gerufen werden. Gute Führungskräfte unterstützen hier gezielt mit Gesprächen, nehmen gegebenenfalls eine coachende Rolle ein und geben Raum und Zeit für die Wiedereingewöhnung.  

Dies alles hat Auswirkungen auf die Dynamik im Team. Die Menschen begegnen sich neu. Interessant wird es, wenn neue Mitarbeiter:innen in Home Office Zeiten an Bord gekommen sind und nun erstmals in Präsenz ins Team integriert werden. „Teambuilding“ ist das Gebot der Stunde – ob in Form von Teamevents oder begleitet durch einen Teamcoach. Teams müssen jetzt neu aufgegleist werden.

3. Sinnvolle Konzepte für die Zukunft

Die Gretchenfrage ist allerdings, wie die Zusammenarbeit in Zukunft aussieht. Hier liegen aus unserer Sicht die größten Potenziale - und auch die meisten Stolpersteine. Die Zeit des Social Distancing hat in den meisten Arbeitskontexten zu einer katapultartigen Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen und virtueller Formen der Zusammenarbeit geführt. Die Möglichkeiten der Digitalisierung haben auch in den verstaubtesten Betrieben endlich Einzug gehalten. Es wäre eine Schande, die Errungenschaften von virtueller Teamarbeit und Home Office nicht  nachhaltig zu nutzen. Aber: Diejenigen Unternehmen und Branchen, in denen wirkliche Teamarbeit nötig ist, gelebt und gefördert wird, haben erkannt, wo die Grenzen der virtuellen Arbeitswelt liegen. Teamgeist, kollektive Intelligenz und Kreativität – die absoluten Voraussetzungen für Innovation - kommen virtuell eindeutig zu kurz.