Ich betrachte Agilität als Stellschraube zwischen den Polen Stabilität, Flexibilität und dem kreativen Chaos, das Innovation ermöglicht.
In einer Welt, die sich permanent verändert, braucht es Teams, die selbstorganisiert, schnell und kreativ handeln können. Agile Teams schaffen genau das: Sie verkürzen Entscheidungswege, erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit und fördern eigenverantwortliches Handeln.
Statt Aufgaben abzuarbeiten, übernehmen agile Teams Verantwortung für Ergebnisse. Sie arbeiten interdisziplinär, lernen kontinuierlich und passen ihre Arbeitsweise an neue Erkenntnisse an. So entstehen Lösungen, die wirklich funktionieren – nah an den Bedürfnissen von Kund:innen und Markt.
Agile Teams machen Organisationen widerstandsfähiger, innovativer und anpassungsfähiger. Sie bringen Stabilität durch Klarheit in der Zusammenarbeit – und gleichzeitig Flexibilität, um auf Veränderungen sofort zu reagieren.
Das bedeutet jedoch mehr als den Abbau von Hierarchien und Bürokratie: Agilität lässt sich nicht verordnen. Sie wird gelebt – von Menschen, die bereit sind, Vertrauen zu schenken und Verantwortung anzunehmen. Meine Aufgabe als Coach ist es, diesen Prozess zu begleiten, zu spiegeln und Impulse zu setzen, damit das Team seine eigene Form von Agilität entwickeln kann.
Strukturen, Prozesse und Rollen müssen passen – zum Unternehmen, zu seiner Kultur und zu den Menschen, die darin arbeiten.
Agile Teams brauchen ein gewisses Maß an Chaos, nicht, weil sie unorganisiert sind, sondern weil Chaos der Nährboden für Anpassung, Lernen und Innovation ist.
Komplexe Systeme lassen sich nicht planen: es gibt es zu viele Unbekannte, um alles vorherzusehen.Wenn Teams dennoch starr planen, entsteht Scheinsicherheit – aber keine echten Lösungen. Einbisschen Chaos – im Sinne von „Offenheit für Unvorhergesehenes“ ermöglicht agilen Teams, dynamisch zu reagieren, statt an falschen Plänen festzuhalten.
Agile Teams lernen kontinuierlich durch Ausprobieren, Feedback und Anpassung. Chaos bedeutet Experimentierfreiraum, in dem Fehler als Erkenntnisquellen betrachtet werden. Dieses „kreative Chaos“ führt oft zu innovativen Lösungen, die in einem starren System nie entstanden wären.
Agile Teams organisieren sich selbst – das funktioniert nur, wenn sich das System immer wieder neu ausbalanciert. Ein selbstorganisiertes System lebt vom ständigen Wandel.
Ohne Bewegung – also ohne „Chaos“ – erstarrt es. Das Chaos sorgt also dafür, dass sich neue, passende Strukturen bilden können – ähnlich wie in der Natur, wo Ordnung aus Chaos entsteht (z. B. derSchmetterling aus der Puppe).
In der Arbeit mit agilen Teams geht es deshalb immer um Balance: zwischen Freiheit und Verbindlichkeit, zwischen Tempo und Reflexion, zwischen Struktur und Chaos. Wenn diese Balance gelingt, entsteht etwas Besonderes – ein Team, das Verantwortung übernimmt, Entscheidungen trifft und gemeinsam wächst.
Agile Teams entstehen nicht über Nacht. Sie wachsen durch gemeinsame Erfahrungen, durch Reflexion und durch den Mut, Dinge auszuprobieren, die nicht sofort funktionieren. Als Coach ist es meine Rolle, diesen Raum zu öffnen – einen sicheren Rahmen zu schaffen, in dem Teams experimentieren, scheitern und lernen dürfen. Für agile Teams gibt es einige Stellschrauben, wobei ein externer Coach unterstützen kann.
Sicherheit & Vertrauen
Psychologische Sicherheit ist das Fundament für agile Teams - für Lernen, Offenheit und Feedback. Im Coaching kann gezielt an Beziehungsqualität, Kommunikationsmustern und Feedbackkultur gearbeitet werden.
Klarheit von Ziel & Sinn
AgileTeams brauchen einen Purpose, der über „wir liefern Stories“ hinausgeht. Vision und Leitplanken geben Orientierung im agilen Chaos.
Rollen & Verantwortung
Klare, gemeinsam verstandene Rollenbilder (z. B. Product Owner, ScrumMaster, Teammitglied). Selbstorganisation funktioniert nur, wenn Verantwortung tatsächlich geteilt ist und wenn die Rollen klar sind. Vor allem beim Übergang von klassischen zu agilen Systemen ist diese Klärung ein riesiger Stolperstein.
Reflexionsfähigkeit
Teams, die sich regelmäßig selbst betrachten, entwickeln sich kontinuierlich weiter. Retrospektiven sind deshalb nicht „Meetings“, sondern Mini-Coaching-Sessions, die eine gute Struktur, aber auch eine professionelle Moderation erfordern. Dafür braucht es Kompetenzen, die entwickelt werden müssen.
Kommunikation & Feedback
Offene, direkte Kommunikation ist das Schmiermittel agiler Zusammenarbeit. Im Coaching werden Kommunikationsmuster, Wege und Mittel reflektiert und ggf. neu entschieden.
Systemische Balance
AgileTeams müssen im Kontext von Organisation, Führung, Kunden und Strukturen betrachtet werden. Blockaden entstehen oft nicht im Team, sondern im System drumherum. Hierfür ist die Außenperspektive durch einen externen Coach oft hilfreich.